Fragen und Antworten zum Thema Waldbodenschutz durch Kalkung.

Grundsätzlich sorgt die Kalkung für eine Mobilisierung der Bodenfunktionen, die Nährstoffe werden pflanzenverfügbar im Boden sowie Primär- und Begleitflora. Die gesamte Bodengare wird positiv beeinflusst. Kalkung unterstützt damit die Naturverjüngung des Waldes. Das bedeutet der wirklich kostenintensive Mehraufwand für Pflanzungen fällt weg.

Richtig ist, dass nur einmalige Kalkungen lediglich die obersten Bodenschichten erreichen. Daher werden Wiederholungen empfohlen, um auch tiefere Bodenschichten positiv zu beeinflussen. Zusätzlich wird ein Säuredruck des Oberbodens vermieden, der sonst auf die unterliegenden Schichten abgeleitet würde bis hin zum Grundwasser.

Nein, denn die Zuführung der Kalkmenge wird durch unsere Spezialisten so bemessen, dass sie wirklich nur die betroffenen Bodenregionen erreicht und dort zu beinahe 100% aufgenommen wird. Erhöhte Nitratwerte sind jeweils nur für einen kurzen Zeitraum feststellbar.

Ganz klar nein: Es geht zum Einen um die Beseitigung und Korrektur von Langzeitschäden, die gerade in den 80er Jahren sich vehement gezeigt haben, als Spätfolge der beinahe ungebremsten Industrialisierung seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Erste Schäden wurden bereits in den 30ger Jahren festgestellt. Zum Anderen hat sich die Emission nur qualitativ verändert. Den deutlich zurückgegangenen Schadstoffemissionen von Kraftwerken steht eine beinahe gleich grosse Zunahme, gerade von Stickoxiden, durch den stark angestiegenen Kraftverkehr gegenüber, trotz Katalysatoren.

Nein. Dies blendet zum Einen die immer noch vorhandenen Langzeitschäden im Boden aus, die noch nicht beseitigt sind. Zusätzlich lässt jedes Pflanzenwachstum an sich den Boden versauern, menschliche Nutzbarmachung bedarf immer unterstützender Massnahmen, gerade auch aktuell auf Grund der zahlreichen Herausforderungen durch den Klimawandel: Stichwort neue Schädlinge und Trockenperioden. Hier hilft Kalken ganz wesentlich, die Wälder widerstandsfähiger, weil gesünder zu machen.

Ja und nein: Ein versauerter Boden kann sich nicht von alleine mittelfristig regenerieren. Ein solcher Prozess dauert bis zu 200 Jahre. Und Urwälder sind nicht für den Menschen nutzbar. Stichwort ökologischer Fussabdruck: Wollen wir Holz, das bei uns vor der Tür qualitativ hochwertig wächst, durch Importe ersetzen, die quer durch Europa transportiert werden? Ausserdem gefährden wir so unsere gesamte Forst- und Holzwirtschaft, die nachhaltig arbeitet, und rund 110 Mrd. des gesamten Bruttosozialproduktes in Deutschland erwirtschaftet (etwa 4-5 Prozent!).