Das Langzeitgedächtnis unserer Böden
Extremwetterlagen und Schädlinge stressen unsere Wälder, die ohnehin wegen saurer Böden geschwächt sind. Helfen kann die Bodenschutzkalkung – eine Maßnahme, die in vielen Fällen staatlich gefördert wird.
Ein Unglück kommt selten allein: Das Jahr 2018 brachte mit Sturmtief Friederike, der großen Trockenheit sowie dem Borkenkäferbefall gleich drei Kalamitäten von historischem Ausmaß. Mit der Aufarbeitung der Schäden sind die Waldbesitzer deutschlandweit noch lange beschäftigt. Auch 2019 warteten sie zu Beginn des Jahres vielfach vergeblich auf Niederschläge, zudem ist der Eichenprozessionsspinner als weiterer Schädling hinzugekommen. Für die deutschen Wälder bedeutet das Dauerstress.
Saure Böden sind das tieferliegende Problem
Die lange Trockenheit war mit Abstand die Hauptursache für die in Folge von Friederike auftretenden Kalamitäten. Besonders stark fielen die Schäden überall dort aus, wo die Böden in schlechtem Zustand sind - sprich versauert. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Wurzeln von Bäumen geschädigt werden, bzw. erst gar nicht in Bodenhorizonte eindringen, deren pH-Werte zu niedrig sind. Das und die geringen Niederschläge führten dazu, dass potenziell in tieferen Bodenschichten vorhandene Feuchtigkeit unerreichbar bleibt. Die Bodenversauerung verstärkt also einerseits den Trockenstress für die Bestände und vermindert andererseits ihre Abwehrkraft. Bei Wassermangel verlieren die Bäume die Fähigkeit, sich mit Harzabsonderung gegen Fraßschädlinge zu wehren. Außerdem macht zu geringe Verwurzelung im Boden sie sturmanfälliger. Auch Wiederaufforstungen misslingen, weil die Setzlinge nicht in tiefere Bodenschichten vordringen, sondern nur in der Humusauflage wurzeln.
Lesen Sie den vollständigen Bericht im Magazin „lvv Brennpunkt“, Ausgabe 2019, Seite 16-17.
http://lvv.eu/service/brennpunkt.html