Regeneration von Versauerungsschäden in Waldböden

Die Wälder Mitteleuropas litten in den 1970er Jahren stark unter dem sogenannten „Waldsterben“ und sie leiden bis heute.

Ausgelöst durch Emissionen von Schwefel- und Stickstoffverbindungen führte der saure Regen damals zum Absterben der Wälder auf großen Flächen.

Waldböden wurden ein zunehmend ungeeigneter Lebensraum für Wurzeln und viele Bodentiere. Effektive Maßnahmen zur Luftreinhaltung bewirkten einen deutlichen Rückgang der sauren Emissionen. Dadurch reduzierte sich die Belastung durch Säure für die Wälder deutlich – die bereits vorhandenen, schädlichen Vorräte saurer Verbindungen werden jedoch nur sehr langsam abgebaut. Bundesweit etablierte sich die sogenannte „Waldkalkung“ schnell als wirksames Mittel zum Schutz der Waldböden vor der schädlichen Versauerung. Dabei wird der Boden durch Zugabe von Kalk oder Holzasche unterstützt und vor der Säure bewahrt.

Die heute weiterhin bestehende Bedrohung der Wälder durch Bodenversauerung wurde inzwischen durch die schädlichen Wirkungen des anthropogenen Klimawandels überschattet. Dürren, Stürme und extreme Schädlingsausbrüche führen zu vernichteten Waldflächen in besorgniserregenden Ausmaßen. Viele sprechen vom "Waldsterben 2.0". Doch von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, wirkt die Schadquelle des früheren Waldsterbens auch heute. Denn noch immer werden sauer wirkende Verbindungen menschlichen Ursprungs in die Wälder getragen. Heute sind es besonders Stickstoffeinträge aus Landwirtschaft und Verkehr, welche die Versauerung von Waldböden vielerorts weiter voran treiben. Wälder stehen somit unter einer kombinierten Schadwirkung, die ihnen umso mehr zusetzt. Maßnahmen gegen den Klimawandel sind unabdingbar, bieten jedoch in absehbarer Zeit keinen direkten Schutz vor den bereits wirkenden Schadensfaktoren. Um die Wälder mittelfristig zu stabilisieren und sie resistenter gegen die Gefahren des Klimawandels zu machen, ist die Ausbringung von gemahlenem, magnesiumhaltigem Kalkstein und zertifizierter Holzasche also weiterhin von sehr hoher Bedeutung.

Mehr auf der Website des Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg erfahren: https://www.fva-bw.de/top-meta-navigation/fachabteilungen/boden-umwelt/notfallplan-projekte/waldbodenkalkung

Der Waldboden ist Boden des Jahres 2024.

Am 5. Dezember 2023, dem Weltbodentag, kürte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Boden des Jahres 2024: Es ist der Waldboden.

Aus Sicht der IG Waldbodenschutz ein zentraler Schritt, um die Wahrnehmung des Waldbodens und seine immense Bedeutung im Zusammenhang mit den Herausforderungen des Klimawandels zu unterstützen.

Knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands (11,4 Mio. ha) ist von Wald bedeckt. Waldböden mit ihren Humusauflagen sind sehr vielgestaltig und erbringen wichtige Ökosystemleistungen. Sie sind vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt und daher besonders schützenswert.

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Regeneration von Versauerungsschäden in Waldböden

Die Wälder Mitteleuropas litten in den 1970er Jahren stark unter dem sogenannten „Waldsterben“ und sie leiden bis heute.

Ausgelöst durch Emissionen von Schwefel- und Stickstoffverbindungen führte der saure Regen damals zum Absterben der Wälder auf großen Flächen.

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Regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung

Bodenschutzkalkung bewirkt eine Verbesserung des Säurezustandes und des Nährstoffhaushaltes in Böden.

Bodenversauerung findet zwar natürlich statt, jedoch nicht in dem Ausmaß, in dem wir sie im letzten Jahrhundert verstärkt erlebt haben.

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Am 5. Dezember ist Weltbodentag.

Der Weltbodentag am 05.12.2021 weist auf die Bedeutung dieses wichtigen Lebensraums hin.

Gerade den Waldböden muss im Zuge des Klimawandels und beim Waldumbau vermehrt Bedeutung geschenkt werden. Dies beweisen abermals die neuesten Studien wie u.a. aus Baden-Württemberg.

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Bodenschutz im Wald

Eine Handreichung für die Praxis zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Waldböden

Zentraler Grundsatz der deutschen Forstwirtschaft ist die nachhaltige Nutzung des Waldes. Die Basis hierfür ist ein effektiver, auf den Erhalt und, wenn nötig, auf die Wiederherstellung der natürlichen Bodengüte ausgerichteter Bodenschutz.

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Interview mit der IG Waldbodenschutz

Der Wald, das beschreibt der jüngst erschienene Waldzustandsbericht des Bundes, ist in so schlechtem Zustand wie seit sehr langer Zeit nicht mehr. Und mit dem Wald stehen oft auch Existenzen auf dem Spiel. Manche glauben eine Lösung für das Dilemma gefunden zu haben. Andere haben sich speziell dem Schutz des Waldbodens verschrieben und die Nächsten möchten das Waldwissen mehren. In dieser Podcast-Folge kommen sie alle zu Wort…

Marko Litzenberg von Podometer hat in einem interessanten Podcast aus der Serie "Landfunk" u.a. mit Klaus von Wilpert und Dr. Frank Liemand von der IG Waldbodenschutz gesprochen.

Das Interview mit der IG Waldbodeschutz beginnt ab Minute 26 im folgenden Podcast.

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Saure Wälder in Schleswig-Holstein: Hilfe kommt aus der Luft

Nährstoffmangel betrifft auch die Waldböden in Schleswig-Holstein. Viele sind übersäuert. In einem Privatwald im Kreis Rendsburg-Eckernförde kommt deshalb eine besondere Methode zum Einsatz.

Es sieht aus wie eine große Staubwolke, die über den Baumkronen schwebt. Ein Hubschrauber hat gerade eine Ladung Kalk über dem Privatwald in Hohenwestedt verteilt. Mit dieser Aktion wird der Wald gedüngt. So soll der Boden wieder neutralisiert werden. "Tests haben ergeben, dass der Boden zu sauer ist", erzählt der zuständige Bezirksförster Rolf-Martin Niemöller. Nach seinen Aussagen ergaben die Proben einen Wert zwischen 3,1 und 3,8. Zur Einordnung: Ein gesunder Wald hat einen neutralen Wert bei 7.

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