Tag des Waldbodens:

„Wälder zukunftssicher machen“

Unter dem Thema „Wälder zukunftssicher machen“ fand am 20.02.2020 in Hundisburg eine Informationsveranstaltung statt, die Grundlagen für die Waldbewirtschaftung liefert. Obwohl man meint auf der Basis der Erfahrungen aus 300 Jahren Forstwirtschaft die Regeln heutiger Waldwirtschaft hinreichend zu kennen, hat die Tagung sehr viel Neues und Grundsätzliches geliefert.

Es erscheint banal, aber gerade in Zeiten der Klimaveränderung und den sich damit verbundenen Änderungen der Waldstandorte sollte, alles was der Boden natürlicher weise zur Verfügung stellen könnte, in optimaler Weise vorhanden sein, beziehungsweise sollte alles dafür getan werden, die Voraussetzungen für stabile und gesunde Wälder zu schaffen. Das bedeutet, dass sowohl die Stressbelastungen durch den Klimawandel z.B. durch die Pflanzung trocknistoleranter Baumartenmischungen minimiert, als auch Nachwirkungen früherer Umweltbelastungen, wie dem Sauren Regen und auch der Waldbewirtschaftung selbst durch z.B. Bodenverdichtungen über Befahrung, so weit als möglich reduziert respektive saniert werden müssen.

Der Boden ist Wurzelraum für die Bäume und speichert das Wasser sowie Nährstoffe. Er bietet Lebensraum für zahlreiche Lebewesen und ist so Grundlage für die Stabilität unserer Wälder.

Mit den prominenten Referenten und ihren Vorträgen am ersten „Tag des Waldbodens“ wurde in beeindruckender Form dargestellt, welche Auswirkung vom Boden ausgehen und wie darauf reagiert werden kann bzw muss. In einer sich aufbauenden Struktur der Vorträge wurden die sich ändernden Bedingungen, die Auswirkungen und die entsprechenden, praxisorientierten Handlungsempfehlungen gegeben - und somit eine Grundlage für die Entwicklung stabiler Wälder aufgezeigt.

Eine Veranstaltung, die in besonderer Weise auf die Herausforderungen des Klimawandels mit folgenden Vorträgen reagiert hat. Zusammengefasst: „Ein Umbau hinzu klimasicheren Wäldern in Deutschland kann nur gelingen, wenn den Böden die entsprechende Beachtung entgegengebracht wird“.

1. Welche Baumarten sind für den Aufbau klimastabiler Wälder auf welchen Böden geeignet?
Dr. Joachim Rock, Thünen-Institut Waldökosystemforschung, Eberswalde
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2. Bedeutung intakter Waldböden für den Wald- und Klimaschutz
Dr. Ralf Petercord, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, BMEL
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3. Bedeutung der Bodenschutzkalkung für Waldböden im Klimawandel
PD Dr. Klaus von Wilpert
> Download Zusammenfassung als PDF (ca. 4,3 MB)

4. Bodenschutz durch geordnete Feinerschließung – auch im Katastrophenfall
Prof Dr. Thorsten Gaertig, HAWK Göttingen
> Download Zusammenfassung als PDF (ca. 5,0 MB)

5. Betriebliche Planung und Wissensmanagement als Praxismaßnahmen nicht nur zur Katastrophenbewältigung
Dr. Ina Ehrhardt, IFF Magdeburg
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6. Wie und was wird zur Bewältigung der Dürreschäden und zum Aufbau klimastabiler Wälder gefördert?
Lutz Freytag, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, BMEL
> Download Zusammenfassung als PDF (ca. 0,5 MB)


Referenten und Veranstalter „Tag des Waldbodens“ am 20. Februar 2020 in Hundisburg

Veranstalter:
IG Waldbodenschutz, Oselstraße 25, 81245 München, info@waldbodenschutz.de
Waldbesitzerverband Sachsen-Anhalt e.V., Münchenhofstr. 33; 39124 Magdeburg, info@wbvsachsen-anhalt.de, www.wbvsachsen-anhalt.de

Wir danken der Münchner und Magdeburger Agrar AG für die Unterstützung bei der Finanzierung: www.mmagrar.de

Der Waldboden ist Boden des Jahres 2024.

Am 5. Dezember 2023, dem Weltbodentag, kürte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Boden des Jahres 2024: Es ist der Waldboden.

Aus Sicht der IG Waldbodenschutz ein zentraler Schritt, um die Wahrnehmung des Waldbodens und seine immense Bedeutung im Zusammenhang mit den Herausforderungen des Klimawandels zu unterstützen.

Knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands (11,4 Mio. ha) ist von Wald bedeckt. Waldböden mit ihren Humusauflagen sind sehr vielgestaltig und erbringen wichtige Ökosystemleistungen. Sie sind vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt und daher besonders schützenswert.

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Regeneration von Versauerungsschäden in Waldböden

Die Wälder Mitteleuropas litten in den 1970er Jahren stark unter dem sogenannten „Waldsterben“ und sie leiden bis heute.

Ausgelöst durch Emissionen von Schwefel- und Stickstoffverbindungen führte der saure Regen damals zum Absterben der Wälder auf großen Flächen.

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Regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung

Bodenschutzkalkung bewirkt eine Verbesserung des Säurezustandes und des Nährstoffhaushaltes in Böden.

Bodenversauerung findet zwar natürlich statt, jedoch nicht in dem Ausmaß, in dem wir sie im letzten Jahrhundert verstärkt erlebt haben.

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Am 5. Dezember ist Weltbodentag.

Der Weltbodentag am 05.12.2021 weist auf die Bedeutung dieses wichtigen Lebensraums hin.

Gerade den Waldböden muss im Zuge des Klimawandels und beim Waldumbau vermehrt Bedeutung geschenkt werden. Dies beweisen abermals die neuesten Studien wie u.a. aus Baden-Württemberg.

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Bodenschutz im Wald

Eine Handreichung für die Praxis zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Waldböden

Zentraler Grundsatz der deutschen Forstwirtschaft ist die nachhaltige Nutzung des Waldes. Die Basis hierfür ist ein effektiver, auf den Erhalt und, wenn nötig, auf die Wiederherstellung der natürlichen Bodengüte ausgerichteter Bodenschutz.

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Interview mit der IG Waldbodenschutz

Der Wald, das beschreibt der jüngst erschienene Waldzustandsbericht des Bundes, ist in so schlechtem Zustand wie seit sehr langer Zeit nicht mehr. Und mit dem Wald stehen oft auch Existenzen auf dem Spiel. Manche glauben eine Lösung für das Dilemma gefunden zu haben. Andere haben sich speziell dem Schutz des Waldbodens verschrieben und die Nächsten möchten das Waldwissen mehren. In dieser Podcast-Folge kommen sie alle zu Wort…

Marko Litzenberg von Podometer hat in einem interessanten Podcast aus der Serie "Landfunk" u.a. mit Klaus von Wilpert und Dr. Frank Liemand von der IG Waldbodenschutz gesprochen.

Das Interview mit der IG Waldbodeschutz beginnt ab Minute 26 im folgenden Podcast.

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Saure Wälder in Schleswig-Holstein: Hilfe kommt aus der Luft

Nährstoffmangel betrifft auch die Waldböden in Schleswig-Holstein. Viele sind übersäuert. In einem Privatwald im Kreis Rendsburg-Eckernförde kommt deshalb eine besondere Methode zum Einsatz.

Es sieht aus wie eine große Staubwolke, die über den Baumkronen schwebt. Ein Hubschrauber hat gerade eine Ladung Kalk über dem Privatwald in Hohenwestedt verteilt. Mit dieser Aktion wird der Wald gedüngt. So soll der Boden wieder neutralisiert werden. "Tests haben ergeben, dass der Boden zu sauer ist", erzählt der zuständige Bezirksförster Rolf-Martin Niemöller. Nach seinen Aussagen ergaben die Proben einen Wert zwischen 3,1 und 3,8. Zur Einordnung: Ein gesunder Wald hat einen neutralen Wert bei 7.

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